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Hanfprotein aus der Steiermark

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Hanf einmal anders

„Kann man das auch rauchen?“

Kommt dieser meist erwartbare Kommentar, kostet er Alexander Thurner einen kurzen Grinser. Immerhin weiß der Hartberger, wie viel mehr in seinen Hanfpflanzen steckt. Sie zu rauchen wäre da viel zu schade. Lieber pressen und zu feinem Pulver mahlen und dieses dann als Shake ohne Versteckspiel und Hauch des Anrüchigen in aller Öffentlichkeit trinken.

Seit vier Jahren stellt Alexander mit Bruder Patrick und Schwester Bettina in der Steiermark sein A-Ware-Hanfprotein her. Konventionellen Whey-Proteinshakes hat der 27-Jährige Jurist seitdem abgeschworen. Diese hatten früher einen Fixplatz in Alexanders Trainingsalltag im Kraftsport und Crossfit. Bis er irgendwann bemerkte, dass seinem Körper die Proteine auf Molkebasis überhaupt nicht guttaten. Neben unangenehmen Blähungen begannen auch seine Mundwinkel einzureißen.

Bettina Thurner ©René Strasser

Bettina, die Pharmazeutin in der Familie, kam zu diesem Zeitpunkt gerade von einer Fortbildung zurück, wo sie von hochwertigen Proteinen aus Hanf gehört hatte.

Voller Vorfreude über eine Alternative zu Whey-Protein, bestellte Alexander sogleich Hanfprotein aus Großbritannien. Die Ernüchterung folgte unmittelbar dem ersten Schluck des Hanfprotein-Shakes: „Das Getränk schmeckte grauenhaft“, erinnert er sich. Aber die Konzentration der Inhaltsstoffe und auch die Idee, Protein aus Hanf herzustellen, ließen Alexander nicht mehr locker.

Eine steirische Familie, die sich dem Hanf verschreibt

Zum Glück sorgte sein geplantes Unterfangen, Hanf anzubauen, familienintern für keine Belustigung. Im Gegenteil, zwei weitere kluge Köpfe waren sofort an Bord und unterstützten Alexander in der Umsetzung: Bruder Patrick und Schwester Bettina. Mit vereinten Kräften und Wissen, war dem Hartberger-Trio klar, würden sie Großes auf die Beine stellen. Alexander, damals noch mitten im Jus-Studium, konnte bei seinem Projekt „Hanfprotein“ nicht nur auf die pharmazeutischen Kenntnisse seiner Schwester, sondern auch auf das medizinische Fachwissen seines Bruders und dessen landwirtschaftliches Geschick zurückgreifen.

Patrick Thurner ©René Strasser

Die Idee kam zum rechten Zeitpunkt, Bruder Patrick – im Hauptberuf Allgemeinarzt – war gerade dabei, seinen Nebenerwerbshof auf Bio umzustellen. Da passte die Hanfpflanze gut ins Konzept, weil auch sie sich hervorragend für den biologischen Anbau eignet. Die drei Geschwister überlegten nicht lange und probierten einfach aus. Vor die größte Herausforderung stellte sie die Frage, welche Maschinen für Anbau und Ernte wohl am geeignetsten sein würden. Alexander beschreibt das erste Jahr so:

„Wir waren unwissend und mussten stark dahinter sein, was die Erntetechnik betrifft. Aber wir hatten Glück mit Ernte und Boden, es hat gut funktioniert!“

Dass die Hanfpflanze so einfach und vor allem auf jedem Boden anzubauen sei, wie vielfach behauptet wird, stimmt so laut Alexander nicht. Heuer hatten die Thurners ein Feld, auf dem der Hanf schlicht nicht in die Höhe wollte. Der Lehmgehalt des Bodens macht den Unterschied.

Woraus entsteht Hanfprotein?

Wenn der Hanf aber gedeiht, verspricht er höchste Qualität, die auch in der Verarbeitung keinesfalls zugunsten einer größeren Ausbeute geopfert werden darf. Die Thurners haben ihr Hanfprotein nicht umsonst im Premium-Segment angesiedelt. Von vier Kilogramm geernteten Hanfsamen bleibt letztlich nur ein Kilogramm Proteinpulver übrig. Die Samen müssen innerhalb von fünf Stunden getrocknet werden, da sie sonst ranzig werden und später einen bitteren Geschmack verursachen. Jede Ernte wird strengsten Analysen unterzogen:

„Wenn du Hanfprotein nicht kennst, gehst du davon aus, dass es so (Anm. bitter) schmeckt. Aber wenn du sämtliche Verarbeitungsschritte in der Hand hast, weißt du, dass man da was anders machen kann!“

Nach dem Trocknen sind die erwähnten vier Kilo Samen schon um einen Kilo leichter. Sie werden nun schonend in einem rein mechanischen Verfahren gepresst. Viele Hanfproduzenten legen ihr Hauptaugenmerk auf die Ölgewinnung und arbeiten beim Pressen beispielsweise mit Salz, um den Ertrag zu steigern. Aus diesem Grund würden die Thurners nie Presskuchen zukaufen. Man würde den Unterschied sofort schmecken. Schließlich ist es der Presskuchen, aus dem A-Ware-Hanfprotein gewonnen wird. Zwei Kilo Presskuchen bleiben nach dem Pressen der Samen übrig. Und weil die drei Unternehmer auch diesen dann nicht 1:1 mahlen, sondern vorher noch einen knappen Kilogramm Schalen entfernen, liegt letztlich nur ein Kilogramm feinstes Hanfprotein auf der Waage.

Was kann Hanfprotein?

Aber dieses Häufchen hat’s in sich und ist nicht vergleichbar mit Whey-Protein:

„Beim Hanfprotein sind die Proteine köperähnlicher, das heißt der Körper kann sie besser verstoffwechseln.“

Hanfprotein wirkt in erster Linie unterstützend bei der Regeneration nach körperlichen Aktivitäten. Der Muskelaufbau kann dadurch schneller und einfacher erfolgen. Hanfprotein enthält Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und Calcium. Inhaltsstoffe, die – nicht wie in anderen Produkten – künstlich hinzugefügt werden müssen. Es stärkt das Immunsystem, senkt den Cholesterinspiegel und ist besonders leicht verdaulich. Unverträglichkeiten ließen sich bis dato kaum feststellen. Weil Hanfprotein den Organismus entlastet, hat der Körper in Folge wiederum mehr Energie für Aktivitäten.

Alexander nimmt seine A-Ware-Shakes in Trainingszeiten bis zu drei Mal pro Tag zu sich – am liebsten in den Geschmacksrichtungen Kakao und Matcha. Er setzt das sehr nahrhafte Getränk als Zwischenmahlzeit ein und stellte im Selbstversuch eine kontinuierliche Leistungssteigerung und Zunahme an Muskelmasse fest:

„Wenn du’s selber trinkst, dann kannst du es mit gutem Gewissen verkaufen. Mein Bruder nimmt’s auch, meine Schwester eher weniger – sie ist eher unsportlich! Aber auch mein Papa und mein Schwager nimmt’s.“

Hanfprotein wird zudem beim Abnehmen unterstützend eingesetzt: Der Shake in Kombination mit Obst kann eine Mahlzeit ersetzen und versorgt den Körper trotz Kalorienreduktion mit seiner hohen Nährstoffdichte gut. Somit ist man vor einem Abfall des Blutzuckers und der folgenden Müdigkeit gefeit.

Alexander denkt bei seinem Hanfprotein auch an den ökologischen Kreislauf:

„Es gibt jetzt schon ein Zuviel an tierischen Produkten. Ich kann täglich ohne schlechtes Gewissen und ohne Umweltschädigung meine Proteinversorgung gewährleisten.“

Damit meint er auch die gute Ökobilanz der Pflanze, die nicht besonders energieintensiv produziert werden muss und darüberhinaus selbst CO2 aufnimmt und in ihren Fasern bindet.

Von der Idee zum erfolgreichen Unternehmen

Alexander Thurner ©privat

Ganz abgesehen davon habe ihn Hanfprotein durch eine besonders fordernde Zeit getragen, sagt er scherzend. Die Unternehmensgründung fiel mit seinem Jus-Studienabschluss und der Arbeit in einer Anwaltskanzlei zusammen:

„Im Nachhinein frag ich mich eh, wie ich das geschafft hab – durch Hanfprotein ;-)!“

Auch die Unterstützung seiner beiden Geschwister wird er nicht müde zu betonen. Sie hätten ihn schalten und walten lassen. Bis heute tobt er sich kreativ in der Produktentwicklung aus und schätzt vor allem

„Die Vielseitigkeit, dass du alles Mögliche machen musst. Vom Kreativen zum Techniker, bis zu teilweise am Traktor Sitzen, das ist ganz cool.“

Als das A-Ware-Hanfprotein-Projekt plötzlich Form annahm, beäugelte Mama Thurner das Unterfangen skeptisch und riet „Macht’s eure Jobs, das ist sicherer“. Mittlerweile konnten sie die Erfolge umstimmen. Alexander widmet sich A-Ware derzeit als einziger hauptberuflich und stellt lachend fest, dass er mit seinem Unternehmen vor allem eines gelernt hat: Geduld mit allem. „Meine Impulsivität ist mir abtrainiert worden!“ Seine beiden Geschwister gehen nach wie vor ihren Hauptjobs nach und kümmern sich um Beratung und Vertrieb von A-Ware: Bettina in ihrer Apotheke in Hartberg und Patrick in seiner Ordination. Vielleicht ist diese Aufgabenteilung auch der Grund, warum die Chemie unter den Dreien nach wie vor so gut stimmt:

„Wir streiten schon auch, aber wir sehen uns eh nicht den ganzen Tag. Aber was geschäftliche Sachen betrifft, verstehen wir uns schon ganz gut!“

Die A-Ware-Hanfprodukte der Geschwister Thurner:

Matcha – Hanfprotein

 24,90 52,90

inkl. MwSt.

Natural Raw – Hanfprotein

 18,90 156,90

inkl. MwSt.